Das Heilraumprojekt

MEDIcumArte hat den hier angesprochenen Begriff Heilräume 1991 erstmals in einer Zahnarztpraxis umgesetzt. Die Idee ohne Namen hatte eine dreijährige Vorbereitungszeit hinter sich, in welcher, basierend auf langjähriger Tätigkeit auf diesem Gebiet, die Begegnungen mit den Malern Alfred Bast und Manfred Scharpf auf künstlerischer Ebene eine Entsprechung fand.

In der Fragestellung “Heilen oder Reparieren?” fand ich den knappesten Terminus für mein nach eigenem Selbstverständnis motiviertes Bestreben. Damit war das Tor zu einer intensiven Auseinandersetzung offen, welche sich in Breite und Tiefe unvorhergesehen erweitern sollte.

Nach meinem Dafürhalten gibt es wenig Begriffe in unserem                                                    Sprachgebrauch die ähnlich substanzlos verwendet werden wie der des “Heilens”. Es ist hier nicht der Raum, um                                                   auf diese Fragestellung hinreichend Antwort zu geben, dazu habe ich mich an anderer Stelle geäußert. Nur soviel: Es                                                  offenbart sich in der Definition der Weltgesundheits- organisation WHO zur  Frage  der  Gesundheit ein fundamen-                                                  taler Gegensatz zu, bspw. Hildegard von Bingen, oder fremder Kulturen und deren Anschauungen. Kann ein Mensch                                                 “heil” sein, ohne die Kriterien moderner Medizin zu er- füllen?  Das Urgewissen lehrt uns, dass das möglich ist und                                                      Heilräume dienen diesem Ansinnen.

Heilen vollzieht sich am Menschen der Heilung sucht und aus-                                                  schließlich in seiner Einzigartigkeit. Derzeit wird gerne die Worthülse “Ganzheitlichkeit” verwendet. Allerdings ver-                                                    merke ich, dass darunter wiederum “Methoden” ver- standen werden, deren Schwergewicht auf bestimmten Prak-                                                    tiken liegt und nicht die Person als “per sonare” , hin- durchklingen, Maßstab des Handelns in einem Dialog  zum                                                        Heilungsprozess gesehen wird.

Auf welchen Ebenen kann sich ein Heilungsvorgang vollziehen? Neben den unbestreitbaren Errungenschaften moderner Medizin in allen Fachge- bieten werden meiner Ansicht nach die Sinnesebenen wie das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten etc. nicht hinreichend bedacht.

MEDIcumARTE und Heilräume haben den Anspruch in folgerichteiger Anwendung dieser Erkenntnis, den von außen erworbenen Denk- Verhaltens- Wahrnehmungs-  und Erkenntnismustern zu den innewohnenden Kräften des ICH und SELBST auf allen Ebenen des SEINS bezug zu nehmen und diesen gestaltfordernde, gestaltformende und gestaltgewordene Entsprechungen an die Seite zu stellen als HEILRÄUME.

Räume und insbesondere solche zu therapeutischen Ansinnen entworfene, erfordern es daher alle Sinne positiv anzusprechen, um den durch chao- tische Reize gestörten natürlichen Empfindungen wieder Raum zu geben.  Beim Gesunden sollte keine Störung aufkommen, sei es die Bahnhofs- vorhalle, das Büro oder das Wartezimmer.